Mediterane Diät steigert Erfolgschancen der assistierten Reproduktion

Dienstag, 30. Januar 2018

Athen – Jüngere nicht adipöse Frauen, die in den sechs Monaten vor einer assistierten Reproduktion eine „mediterrane“ Diät einhielten, hatten in einer prospektiven Kohor­ten­studie in Human Reproduction (2018; doi: 10.1093/humrep/dey003) deutlich bessere Chancen auf eine ausgetragene Schwangerschaft.

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist häufig kein rein medizinisches Problem. Eine Änderung des Lebensstils mit einen Rauchstopp, Sport, das Vermeiden von Stress sowie eine gesunde Ernährung kann vielen Frauen auch ohne assistierte Reproduktion zu einer Schwangerschaft verhelfen.

Eine eine gesunde Ernährung steigert auch die Chancen einer assistierten Reproduk­tion, was ein Team um Nikos Yiannakouris von der Charokopio-Universität in Athen anhand der Daten der größten Kinderwunsch-Klinik des Landes belegen kann.

Die Forscher befragten 244 nicht-adipöse Frauen (BMI unter 30) vor ihrer Behandlung nach ihrer Ernährung. Die Antworten im Fragebogen wurden mit einem „MedDiet“-Score ausgewertet. Er beurteilt, wie sehr sich die Frauen an die traditionelle mediterrane Kost hielten. Der „MedDiet“-Score bewertet die Ernährung mit null bis 55 Punkten, wobei höhere Werte eine stärkere Einhaltung der Mittelmeerdiät anzeigen.

Ergebnis: Das Drittel der Frauen mit dem höchsten „MedDiet“-Score erreichte zu 50 Prozent eine Schwangerschaft, während die Schwangerschaftsrate im Drittel der Frauen mit dem niedrigsten „MedDiet“-Score nur bei 29 Prozent lag. Ähnlich waren die Unterscheide beim Anteil der Frauen, die ein lebendes Kind zur Welt brachten (48,8 versus 26,6 Prozent).

Die nähere Analyse ergab, dass der Vorteil auf die Altersgruppe unter 35 Jahre beschränkt war. Hier wurde jede Fünf-Punkte-Verbesserung im „MedDiet“-Score mit einer etwa 2,7-fach höheren Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Schwangerschaft und eine Lebendgeburt assoziiert. Bei den älteren Frauen hatten die Diät keine Auswirkungen auf die Ergebnisse der assistierten Reproduktion.

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Interessanterweise gab es in den „technischen“ Aspekten der assistierten Reproduktion keine Unterschiede. Die Diät hatte keinen Einfluss darauf, wie viele Eizellen aus dem Ovar entfernt werden konnten, wie häufig die In-vitro-Fertilisation gelang und wie die Embryonen in Qualitätstests vor der Implantation abschnitten.

Yiannakouris rät jüngeren Frauen, sich nicht allein auf die medizinische Hilfe durch die RLebensstil entscheiden, steigert dies nicht nur die Erfolgsrate. Es ist durchaus möglich, dass einige Paare die Dienstleistung der Repromediziner nicht mehr benötigen. Yianna­kouris appelliert dabei an beide Partner. Frühere Untersuchungen hätten gezeigt, dass eine mediterrane Ernährung bei Männern die Samenqualität verbessert (Human Reproduction 2017; 32: 215-222). © rme/aerzteblatt.deepromediziner zu verlassen.